Auf  meinen Pilgerreisen wollte ich Antworten auf meine (Lebens-)Fragen bekommen.
Und tatsächlich: Die Pilgerreise war die Antwort! Und zwar auf so viele Fragen!
Deshalb empfehle ich gerne, Dich einmal selbst als Pilgerin oder Pilger auf den Weg zu machen. Suchst Du Antworten auf Deine Fragen oder hast Du Zweifel und Einwände? Auch ich selbst hatte jede Menge davon, hier einige Beispiele.

Sportliche Betätigung ist keine Voraussetzung, um zu pilgern. Auch Ungeübte können einfach starten, denn beim täglichen Gehen steigert sich automatisch die Fitness. Trotzdem rate ich vor dem Start zu mindestens drei Probeläufen mit Wanderschuhen und Gepäck. So kannst Du ein besseres Gefühl für Deine eigene Belastbarkeit bekommen. Das Wichtigste und Schwierigste ist aber, auf die Signale Deines Körpers zu hören. Also: Anhalten, wenn der Schuh drückt! Den Rucksack einstellen, wenn die Schulter zu schmerzen beginnt! Rechtzeitig eine Pause machen, etwas Essen oder Wasser trinken.

Es gibt glücklicherweise keine Altersbegrenzung auf den Pilgerwegen. Jede oder Jeder ist willkommen. Statt sich mit den jungen Leuten zu messen, können – wenn möglich – kürzere Etappen gewählt oder zu schwierige Wegstrecken übersprungen werden. Die eigenen Grenzen sollten möglichst respektiert werden.

Beim Pilgern geht es auch darum, sich von unnötigem Ballast zu befreien. Je weniger Gepäck, desto leichter der Weg. Eine Faustregel besagt, dass man nicht mehr als 10 % seines Eigengewichts auf dem Rücken tragen sollte. Das ist nicht viel, doch es geht auch noch leichter. Entweder minimiere ich das Gewicht weiter und trage nur noch das Nötigste bei mir, d.h. ich trenne mich unterwegs ständig von meinen nicht mehr benötigten Dingen oder ich lasse meinen Rucksack transportieren. Eine weitere Möglichkeit wäre auch, einen Rucksackwagen um die Hüften zu schnallen und einfach den Rucksack hinter sich herzuziehen.

Pilgern erfordert nicht unbedingt viel Zeitaufwand. Eine Tagestour, ein Wochenende, eine Woche können die gleiche Erfahrung bringen. Nur wer eine Pilgerurkunde z. B. in Santiago de Compostella oder Rom erhalten möchte, sollte die letzten 100 km zusammenhängend gepilgert sein. Alle anderen Etappen sind frei wählbar. Entscheide ich mich für einen der vielen Pilgerwege in Deutschland, kann sich auch die An- und Abreisezeit erheblich verkürzen.

Teuerste Utensilien auf dem Pilgerweg sind ein Paar gute Wanderschuhe und ein gut sitzender Rucksack. Diese Investition lohnt sich aber, denn dadurch lassen sich schmerzende Druckstellen verhindern und der Wohlfühlfaktor steigt. Vielleicht ist es Dir auch möglich, zuerst einmal einen Rucksack oder andere Gegenstände wie Wanderstöcke, Schlafsack oder Regenjacke auszuleihen und sie dann erst später zu erwerben. In vielen Fällen wird das Pilgern sogar deutlich günstiger sein, als ein normaler Urlaub am Strand oder in den Bergen, denn außer für Essen, Trinken und Übernachtung entstehen kaum Kosten. Besonders günstig wird es, wenn es am Weg Pilgerherbergen gibt und Du dort übernachten kannst.

Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Also kannst Du Dich genau gesagt gar nicht verlaufen. Solltest Du trotzdem unsicher sein, kaufe Dir ein gutes Reise-Handbuch, lade Dir GPS-Daten des Weges auf Dein Handy, gehe zu zweit oder in der Gruppe, nutze unterwegs jede Möglichkeit, um nach dem Weg zu fragen oder gehe auf den spanischen Jakobswegen, denn die sind hervorragend ausgeschildert und jeder Einheimische kennt den Weg.

Ja, Pilgern hat etwas mit Religion und Kirche zu tun und viele Pilgerwege in Europa haben auch etwas mit dem christlichen Glauben zu tun. Du musst aber kein Christ sein, um diese Wege zu gehen. Die Türen stehen allen offen. Es gibt auch noch andere Motive für eine Pilgerwanderung, z.B. um eine sportliche Herausforderung zu meistern, um wieder gesund zu werden, um einmal abzuschalten oder einfach nur um nette Menschen kennen zu lernen.

Der Weg beginnt schon mit dem ersten Schritt. Dieser erste Schritt ist der Schwerste. Alle Anderen folgen dann manchmal wie von alleine. Es müssen keine Rekorde gebrochen, kein hochgestecktes Ziel erreicht werden. Wenn Du etwas auf diesem Weg lernen kannst, dann ist es VERTRAUEN und das in Hülle und Fülle. Also vertraue Deinem ersten Schritt und dann …..trau Dich und......in Dir wächst das Zutrauen.

Hast Du weitere Fragen oder Interessen an meinen Angeboten rund ums
Pilgern oder zur inneren Balance? Ja?
Dann freue ich mich über Deine Anfrage. Tel. 04141 600573